„Bis gleich, Isaak! – jüdische Deutsche an ihren Lieblingsplätzen“
                                                                         Fotografien von Noah Cohen


Die Ausstellung bildet einen Beitrag zum Jubiläumsjahr 2021, in dem, „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ begangen wird. Das Datum entstand mit dem Dekret von Kaiser Konstantin 321, das Juden den Zugang zu allen öffentlichen Ämtern erlaubte.

Die Ausstellung soll von Klischees wegführen, die immer wieder Formulierungen hervorrufen wie: Deutsche UND Juden.
Diese Unterscheidung gibt es nicht. Juden sind Deutsche – wie alle anderen auch – und nicht durch Religion definiert. Sie sind von Normen und Werten der deutschen Kultur, Gesellschaft und Sprache geprägt, wie alle anderen auch.

Wie stark die Klischees dennoch immer noch sind, zeigt allein das Titelbild von Spiegel Geschichte Nr. 4/2019: Es geht um jüdisches Leben in Deutschland – und gezeigt werden zwei orthodoxe Juden in traditionell osteuropäischer Tracht, mit Bart und Hut.
Diesem Stereotyp widerspreche ich.
Ich zeige interessante Menschen, Deutsche, die am sozialen, wissenschaftlichen und kulturellen Leben teilnehmen, ganz normale Redakteure, Studenten, Wirte und Anwälte. Deutsche – und Juden.

Ich erfahre während der Recherche zu dieser Ausstellung, wie viele Menschen sich scheuen, sich in der Öffentlichkeit als Juden zu outen.
Genau das darf nicht sein. Nicht in Deutschland, nicht in Europa, nirgendwo auf der Welt.  Diese Scheu ist ein Zugeständnis an den Rassismus.
Und genau dem widerspricht dieses Projekt, mit Hilfe und in Gesellschaft all der jüdischen Deutschen, die auch so denken und den Mut haben, dazu zu stehen.  
Es ist eine Botschaft, ein Ringen um Freiheit und Toleranz.

Es ist an der Zeit, dass sich alle, die so denken, zusammentun.
Ob Juden, Christen, Moslems oder Buddhisten, ist mir ganz egal, Hauptsache friedlich, freundlich und freiheitsliebend. Und so habe ich den Plan, die Arbeit im nächsten Jahr fortzuführen und ein Projekt mit Menschen unterschiedlicher Religionen zu realisieren – um gemeinsam für Verständigung und gegen Rassismus aufzutreten.


Das Ägyptische Museum München zeigt ab April die große Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte“, ein Projekt des MIQUA,  Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln.

In vier begehbaren Kuben werden da interaktiv verschiedene Aspekte des Zusammenlebens von Juden und Christen in Deutschland veranschaulicht, bildreich, lehrreich und unterhaltsam, konzipiert und erstellt von der leitenden Kuratorin Dr. Laura Cohen.

Die Schau durchlief bereits mehrere Stationen in NRW,  u.a. Essen, Dortmund und Köln und wurde nun nach München eingeladen.

Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK) beherbergt in einem eigenen Raum auch regelmäßig Wechselausstellungen.

Als „Menschen, Bilder, Orte“ nach München eingeladen wurde, entstand die Idee, diese große historische Schau mit einer anderen, ganz im Hier und Heute spielenden Präsentation zu kombinieren.

Dafür wurde „Bis gleich, Isaak!“ ausgewählt.

In den Jubiläumsjahren 2021-22 zu „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ durchlief „Bis gleich, Isaak!“ mehrere Stationen: Kurparkschlösschen Herrsching, Schulmuseum Ichenhausen – ehemals Sitz der größten jüdischen Gemeinde Bayerns –, sie wurde im Münchner Gasteig im Rahmen eines Vortrags präsentiert und im November im Kulturforum Blaues Haus Dießen gezeigt.

 

Vernissage „Menschen, Bilder, Orte“ - „Bis gleich Isaak“     7. April

Ausstellungsdauer im SMÄK                                                     8. April bis 31. Juli

Lena Gorelik, Journalistin, Schriftstellerin, Hauptbahnhof München

Ronen Steinke, Journalist

Sofija Pavlenko, Studentin bei einer Aktion am Königsplatz

Daniel Großmann, Musiker, Dirigent, bei eine Probe mit dem Jewish Chamber Orchestra München

Pressestimmen


„Großartige Schwarz-Weiß-Fotografien. …
"Ich fahre nicht an den Nordpol oder in den Regenwald, ich schaue mal, was meine Nachbarn machen", lautet das Credo des Fotografen. …
Eine junge Studentin macht eine Performance, wo 1933 die Nazis aufmarschiert sind und Bücher verbrannt haben. Und ihr Gesichtsausdruck ist dabei besonders schön, stark und ruhig.
So einen Blick bekomme man als Fotograf nicht alle Tage, weiß Cohen. Und wenn ein Porträt gelungen ist, werde es interessant. Schließlich rätsele man bis heute über das Lächeln der Mona Lisa.“
Augsburger Allgemeine


„Noah Cohen ist heute in der Reihe „Fotografinnen und Fotografen sprechen über ihre Arbeit“ zu Gast. …
Das ganze wunderbare Programm dazu finden Sie in der Broschüre oder auf unserer Webseite. …
Doch wie, wie wird Geschichte eigentlich gemacht? Was schreibt sich ein? Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – Erinnerung. Diese Dimensionen gilt es zu verbinden. Heute holen wir Geschichten, die in Bildern erzählt werden, mit den Arbeiten von Noah Cohen ins hier und jetzt. …
Noah Cohen hat in Tel Aviv Fotografie studiert und war lange Jahre als Pressefotograf für Stern, AZ, SZ und die dpa tätig. Er unterrichtet seit vielen Jahren als Dozent im Fachgebiet Fotografie und ist uns allen eine große Bereicherung.“
Münchner Gasteig

„Wie immer ist das Geheimnis von guter Fotografie die Fähigkeit, im richtigen Moment das Richtige zu sehen. Und dann auch die Kamera in der Hand zu haben. …
Alles, was ihm in den Straßen, Landschaften – oder Gesichtern – begegnet, schlägt sich in Noah Cohens Bildern als Verdichtung einer großen Aufmerksamkeit, eines detailklugen Hinschauens nieder. …
Mit allen anderen Fotografien von Noah Cohen haben diese Porträts gemeinsam, dass sie auf eine gewisse Weise melancholisch schön sind, geheimnisvoll und dunkel, aber zugleich so lebendig und verführerisch, dass man unbedingt mehr über diese Menschen und die Entstehungsgeschichte der Bilder erfahren will.“
Katja Sebald, Einführungsrede Kurparkschlösschen Herrsching


„Zwanzig dieser beieindruckend vielschichtigen und lebendigen Porträts sind nun erstmals im Herrschinger Kurparkschlösschen zu sehen. … Cohen gelingt es stets, das Wesentliche der Personen in Momentaufnahmen zu erfassen. …
Der ästhetische Wert von Cohens Bildreportagen aus Bayern und Israel wurde bald in Ausstellungen erkannt und geschätzt. Seine von Henri Cartier-Bresson beeinflusste künstlerische Arbeit strahlt Klarheit und Authentizität aus. Gerade die Porträts offenbaren eine Seelentiefe, die sich wohl nur in Schwarzweiß hervorheben lässt.“
Süddeutsche Zeitung

https://aloys.news/de/blog/kultur/1700-jahre-juedisches-leben-in-deutschland-zwei-ausstellungen-im-aegyptischen-museum-muenchen-menschen-bilder-orte-und-bis-gleich-isaak-von-anne-munding

https://www.muenchen.tv/mediathek/video/kunstareal-staatliches-museum-aegyptisches-kunst/

https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/ich-vermisse-hier-nichts/

https://journalistenakademie.de/dossiers/angekommen/1700-jahre-juedisches-leben-in-deutschland-zwei-ausstellungen-im-aegyptischen-museum-muenchen/

https://www.youtube.com/watch?v=RSU4GVmio1E

https://denkmalkunst-kunstdenkmal.de/hann-muenden/noah-cohen-2022/